Finde einem Schwan ein Boot

Roman, August 2019
Matthes & Seitz Berlin
212 Seiten
ISBN 978-3-95757-768-9

 

Hörbuch
Matthes & Seitz Berlin
Spieldauer: 05:45:33 Min.
Gelesen von der Autorin

Eine ganz normale Siedlung in einer weit vom Meer entfernten Stadt, deren Hochöfen in der Ferne glühen. Nachbarn, wie sie jeder kennt: oben Herr Fleck, gegenüber Karla und Heinz mit ihrem Chinchilla, auch Briefträger Franz gehört dazu, ebenso wie Frau Richter, die sie alle scharf beobachtet.
In Marias Café trifft sich die nachbarliche Zufallsgemeinschaft ab und an und hört die sogenannte Professorin über menschliches Verhalten referieren. In diesem Geflecht von Beziehungen finden sich Elisabeth und der Journalist Peter wieder. Er, der gerne Kartenhäuser baut und noch nie Fragen stellen konnte, ist froh über seine Anstellung im Politikressort einer neuen Zeitung. Doch als er beginnt, zu politischen Themen Stellung zu nehmen, wird er Elisabeth, die nachdenklich zu ergründen versucht, was ihr Zuhause ausmacht,
zu einem Fremden.

 

Eine Ethnografie der Mitte der Gesellschaft, die völlig arglos Ungeheures ausbrütet. Ein Roman über die Abgründe gesellschaftlicher Normalität.

Pressestimmen

Anna Weidenholzer ist eine Spezialistin für die detailgenaue Auspinselung eines kleinbürgerlichen Kosmos. (…) Wie sie die nachbarlichen Verhältnisse skizziert, wie sie die einzelnen Figuren mit ihren Schrullen zu einem Wimmelbild des Alltags zusammensetzt, ist ungemein charmant und gekonnt.
– Christoph Schröder, SWR2 Lesenswert

Anna Weidenholzer gehört zu jenen, die wissen, dass Literatur aus Sätzen gemacht wird, und nicht aus Anliegen oder Konzepten.
– Daniela Strigl, Falter

Der Titel ist so ungewöhnlich wie das ganze Buch. (…) Weidenholzer betätigt sich mit ihrem Buch als Verhaltensforscherin, die akribisch eine Normalität festhält, die unmerklich aus den Fugen gerät.
– Vorarlberger Nachrichten

An Prekariatsromanen über einen absinkenden Mittelstand mangelt es nicht, aber bei Anna Weidenholzer kommt das Thema anders daher. «Finde einem Schwan ein Boot» ist eine Mischung aus Satire und Verträumtheit.
– Paul Jandl, NZZ

So gerne Anna Weidenholzer auf die alltäglichen Absurditäten, Details und kleinen Gesten schaut, so gerne lässt sie auch Leerstellen und Freiräume. Sie versteht ihre Rolle als teilnehmende Beobachterin mit einem unbestechlichen Blick für die gesellschaftlichen Brüche und reflektiert dabei ihre eigene Position als Erzählerin in einer orientierungslosen Gesellschaft.
– Christa Gürtler, Die Furche

Die Musikalität von Weidenholzers Texten ist phänomenal.
– Christian Pichler, Neues Volksblatt

Zu hoffen bleibt umso mehr, dass Anna Weidenholzers luzidem, eigenwilligem und bei aller Ernsthaftigkeit auf subtile Weise witzigem Roman trotz seines zurückgenommenen, wenig auftrumpfenden Tons die ihm gebührende Aufmerksamkeit zuteilwird.
– Wiebke Porombka, FAZ

Anna Weidenholzers Roman ist eine literarische Bestandsaufnahme der Gesellschaft – schlicht und prägnant, intensiv und eigenwillig.
– Imogena Doderer, ORF

Finde einem Schwan ein Boot ist eine subtile Erforschung der brüchigen Mittelschicht.
– Lina Brünig, WDR 5

Anna Weidenholzer zeichnet auch in ihrem dritten Roman eine Welt, die irgendwo zwischen urkomisch und reichlich traurig changiert. Ihre Bücher sind nicht wirklich schräg, aber die Weltwahrnehmung ist doch immer eine Spur anders als normal. Daraus erwächst ein scharf und doch liebevoll beobachtetes Gesellschaftsporträt.
– Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung

Es ist ein Roman, der sich erst subtil und dann konkreter werdend mit unserer Gegenwart auseinandersetzt. Sehr empfehlenswert.
– Taunus-Nachrichten

„Finde einem Schwan ein Boot“ ist ein klug konstruiertes Buch, das vor Augen führt, wie alltäglich und in kleinen Gesten totalitäres Denken, Fremdenfeindlichkeit und deren Akzeptanz sich Raum bahnen.
– Veronika Schuchter, Deutschlandfunk